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Eitelkeit

In der westlichen Kunst wurde Eitelkeit oft durch einen Pfau und in biblischer Hinsicht durch die Hure Babylon symbolisiert. Während der Renaissance wurde Eitelkeit ausnahmslos als nackte Frau dargestellt, die manchmal auf einer Couch saß oder lag. Sie kümmert sich um ihre Haare mit Kamm und Spiegel. Der Spiegel wird manchmal von einem Dämon oder einem Putto gehalten. Symbole der Eitelkeit sind Juwelen, Goldmünzen, eine Geldbörse und die Figur des Todes.

Einige Darstellungen von Eitelkeit enthalten Schriftrollen, die Omnia Vanitas („Alles ist Eitelkeit“) lesen, ein Zitat aus der lateinischen Übersetzung des Buches Prediger. Obwohl der Begriff Vanitas (lateinisch „Leere“) ursprünglich nicht Besessenheit durch die eigene Erscheinung bedeutete, sondern die ultimative Fruchtlosigkeit der Bemühungen der Menschheit in dieser Welt, fasst der Satz die vollständige Beschäftigung mit dem Thema des Bildes zusammen.“Die Künstlerin lädt uns ein, Lippenbekenntnisse abzulegen, um sie zu verurteilen“, schreibt Edwin Mullins, „während sie uns die volle Erlaubnis gibt, über sie zu sabbern. Sie bewundert sich im Glas, während wir das Bild, das vorgibt, sie zu belasten, als eine andere Art von Glas — ein Fenster — behandeln, durch das wir spähen und sie heimlich begehren.“ Das Thema der liegenden Frau verschmolz oft künstlerisch mit dem nicht allegorischen einer liegenden Venus.

In seiner Tabelle der sieben Todsünden zeigt Hieronymus Bosch eine bürgerliche Frau, die sich in einem von einem Teufel gehaltenen Spiegel bewundert; hinter ihr befindet sich eine offene Schmuckschatulle. Ein Nicolas Tournier zugeschriebenes Gemälde, das im Ashmolean Museum hängt, ist eine Allegorie von Gerechtigkeit und Eitelkeit: Eine junge Frau hält ein Gleichgewicht und symbolisiert Gerechtigkeit; Sie schaut nicht auf den Spiegel oder den Schädel auf dem Tisch vor ihr. Johannes Vermeers Gemälde Mädchen mit einem Perlenohrring wird manchmal geglaubt, um die Sünde der Eitelkeit darzustellen, weil das junge Mädchen sich vor einem Glas ohne weitere positive allegorische Attribute geschmückt hat.All is Vanity von Charles Allan Gilbert (1873-1929) führt dieses Thema weiter. Das Gemälde ist eine optische Täuschung und zeigt einen großen grinsenden Schädel. Bei näherer Betrachtung offenbart es sich als eine junge Frau, die ihr Spiegelbild betrachtet. Im Film Der Anwalt des Teufels behauptet Satan (Al Pacino), dass „Eitelkeit seine Lieblingssünde ist“.

Solche künstlerischen Arbeiten dienten dazu, den Betrachter vor der Vergänglichkeit jugendlicher Schönheit sowie vor der Kürze des menschlichen Lebens und der Unvermeidlichkeit des Todes zu warnen.