Radiale Kerblabralisierung bei proximaler Radioulnargelenksdysplasie
Hintergrund: Chronische posteriore Subluxation oder Dislokation des Radialkopfes ist ungewöhnlich und schwer zu behandeln. Um die radiokapitellare Ausrichtung wiederherzustellen, wurden Verfahren wie die Vertiefung der Kerbe mit einem Hochgeschwindigkeitsgrat beschrieben, die jedoch zu Knorpelschäden führen können. Wir stellten die Hypothese auf, dass eine radiale Kerblabralisierung unter Verwendung von Weichgewebe die radiokapitellare Verfolgung verbessern könnte, ohne die Gelenkoberfläche zu verletzen.
Methoden: Eine radiale Kerblabralisation wurde bei 3 Patienten mit chronischer posteriorer Subluxation des Radialkopfes und Entwicklungsdysplasie der radialen Kerbe bei komplexer rezidivierender Instabilität des Ellenbogens durchgeführt. Ein Weichteiltransplantat (typischerweise ein Teil einer allotransplantierten Oberschenkelsehne) wurde verwendet, um einen meniskusartigen Stoßfänger posterior zu erzeugen, wodurch die radiale Kerbe vertieft und ihr Krümmungsradius verringert wurde. Eine korrigierende vordere Öffnungskeil-Ulnar-Osteotomie wurde ebenfalls durchgeführt, um den Radialkopf mit dem Capitellum neu auszurichten.
Ergebnisse: Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 32 Monaten waren alle 3 Patienten schmerzfrei und hatten ein stabiles Gelenk mit einem funktionellen Bewegungsumfang erhalten. Jeder Patient gab eine Bewertung von entweder „Stark verbessert“ oder „Fast normal“ auf der Summary Outcome Determination Scale. Röntgenaufnahmen, die während der letzten Nachuntersuchung durchgeführt wurden, zeigten eine verbesserte radiokapitalare Ausrichtung.
Schlussfolgerung: Chronische posteriore Subluxation oder Dislokation des Radialkopfes kann nach entwicklungsbedingten Gelenkveränderungen auftreten. Die radiale Kerblabralisation unter Verwendung eines Weichteiltransplantats in Verbindung mit einer korrigierenden ulnaren Osteotomie war erfolgreich bei der Wiederherstellung der radialen Kopfstabilität und der Vermeidung von Knorpelschäden.