Registrierte Studien berichten von weniger positiven Behandlungseffekten als unregistrierte: eine meta-epidemiologische Studie in der Kieferorthopädie
Ziele: Die Registrierung klinischer Studien wird allgemein empfohlen, da sie die Verfolgung von Studien ermöglicht, die eine vollständige und unvoreingenommene Berichterstattung über ihre Ergebnisse gewährleisten. Ziel der vorliegenden Übersicht war es, über einen metaepidemiologischen Ansatz empirische Belege für Verzerrungen im Zusammenhang mit der Registrierung von Studien zu liefern.
Studiendesign und Settings: Sechs Datenbanken wurden im September 2017 nach randomisierten klinischen Studien und deren systematischen Reviews durchsucht, um die Auswirkungen kieferorthopädischer klinischer Interventionen zu bewerten. Nach doppelter Studienauswahl und Datenextraktion umfasste die statistische Analyse einen zweistufigen metaepidemiologischen Ansatz innerhalb – und übergreifend – eingeschlossener Metaanalysen mit einem Paule-Mandel-Random-Effects-Modell zur Berechnung von Unterschieden in standardisierten mittleren Unterschieden (ΔSMD) zwischen registrierten und nicht registrierten Studien und deren 95% Konfidenzintervallen (CI), gefolgt von Subgruppen- und Sensitivitätsanalysen.
Ergebnisse: Insgesamt 16 Metaanalysen mit 83 Studien und 4.988 Patienten insgesamt wurden schließlich eingeschlossen, was darauf hinwies, dass registrierte Studien weniger positive Behandlungseffekte berichteten als nicht registrierte Studien (ΔSMD = -0,36; 95% CI = -0,60, -0,12). Obwohl einige Effekte in kleinen Studien identifiziert wurden, zeigten Sensitivitätsanalysen nach Präzision und Bias-Risiko Robustheit.
Schlussfolgerung: Anzeichen einer Verzerrung aufgrund fehlender Registrierung des Studienprotokolls wurden bei nicht registrierten Studien gefunden, die über vorteilhaftere Interventionseffekte berichteten als registrierte. Vorsicht ist geboten bei der Interpretation nicht registrierter randomisierter Studien oder systematischer Reviews davon.