Vergleich der Fahrsimulatorleistung mit echtem Fahren nach Alkoholkonsum: eine randomisierte, einzelblinde, placebokontrollierte Cross-Over-Studie
Ziel dieser Studie war es, eine Fahrsimulatormethode zur Beurteilung der Auswirkungen von Medikamenten auf das Fahren zu etablieren und zu validieren. Um dies zu erreichen, haben wir Ethanol als Positivkontrolle verwendet und untersucht, ob Ethanol die Fahrleistung im Simulator beeinflusst und ob diese Effekte mit der Leistung während der realen Fahrt auf einer Teststrecke, auch unter dem Einfluss von Ethanol, übereinstimmen. Zwanzig gesunde männliche Freiwillige unterzogen sich insgesamt sechs Fahrversuchen von 1 Stunde Dauer; drei in einem instrumentierten Fahrzeug auf einer Teststrecke mit geschlossenem Kreislauf, die den ländlichen norwegischen Straßenbedingungen sehr ähnelte, und drei im Simulator mit einem Fahrszenario, das der Teststrecke nachempfunden war. Die Testpersonen wurden entweder nüchtern oder auf Blutalkoholkonzentrationen (BAC) von 0,5 g / l und 0,9 g / l titriert. Die Studie wurde randomisiert, Cross-over, Single-Blind durchgeführt, wobei Placebo-Getränke und Placebo-Pillen als Störfaktoren verwendet wurden. Das primäre Endpunktmaß war die Standardabweichung der lateralen Position (SDLP; „Weaving“). Achtzehn Testpersonen absolvierten alle sechs Fahrversuche, und vollständige Daten wurden von 18 Probanden im Simulator bzw. 10 Probanden auf der Teststrecke erfasst. Es gab eine positive Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen höheren Ethanolkonzentrationen und Erhöhungen des SDLP sowohl im Simulator als auch auf der Teststrecke (p<0,001 für beide). Im Simulator zeigte sich diese Dosis-Wirkungs-Beziehung bereits nach 15 Minuten Fahrt. Die SDLP-Werte waren höher und zeigten eine größere interindividuelle Variabilität im Simulator als auf der Teststrecke. Die meisten Probanden zeigten eine ähnliche Beziehung zwischen BAC und SDLP im Simulator und auf der Teststrecke; einige Probanden zeigten jedoch auffällige Unähnlichkeiten mit sehr hohen SDLP-Werten im Simulator. Dies kann den Mangel an wahrgenommener Gefahr im Simulator widerspiegeln, was bei einigen Testpersonen zu rücksichtslosem Fahren führt. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass SDLP im Fahrsimulator ein sensibles Maß für ethanolbehinderte Fahrweise ist. Der Vergleich mit dem realen Fahren impliziert eine relative externe Validität des Simulators.