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Writing woman: Hélène Cixous' political ’sexts‘

Logozentrisches Denken liegt allen westlichen Ideologien und politischen Ordnungen zugrunde. Der Diskurs ist sein mächtigster Propagator. Gleichnisse von Kafka und von Eva im Paradies veranschaulichen dies. Schriftsteller (wie Joyce und Clarice Lispector) schaffen Möglichkeiten, logozentrische Gesetze zu überschreiten oder sich außerhalb dieser zu bewegen. Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen ‚männlichen‘ und ‚weiblichen‘ Reaktionen auf das Gesetz. Obwohl dieser Unterschied nicht einfach zwischen Männern und Frauen teilbar ist, haben Frauen aufgrund ihrer Platzierung innerhalb des logozentrischen Diskurses eher Zugang zur ‚weiblichen‘ Position als Männer. Damit Frauen diese Position erreichen können, müssen sie ihren Körper, ihr Unbewusstes und ihre Vergangenheit neu entdecken. Sie müssen diese Erfahrungen schriftlich festhalten. Dies wird entsprechende Veränderungen in der ‚Metasprache‘ mit sich bringen, die sowohl unser persönliches Leben als auch unsere politischen Systeme strukturiert. Lispectors und Cixous’eigene Schriften liefern Beispiele für die radikalen Transformationen, die ein ‚weiblicher‘ Diskurs impliziert. Solche Literatur ist ‚politisch‘ im subversivsten Sinne des Wortes.