Worauf Rheumatologen bei der Diagnose des SAPHO-Syndroms achten sollten
Patient 1
Bei einem 17-jährigen Mann traten Schmerzen in der Brustwirbelsäule und im rechten medialen Schlüsselbein sowie Hautläsionen an Handflächen und Fußsohlen auf, die zuvor als pustulöse Psoriasis diagnostiziert wurden. Eine Biopsie des Brustbeins, durchgeführt von einem anderen Arzt, der über eine Infektion besorgt war, zeigte eine chronische Osteomyelitis ohne Granulombildung. Alle mikrobiellen Kulturstudien waren negativ. Die Magnetresonanztomographie (MRT) der Brustwirbelsäule zeigte eine erhöhte Aufnahme am T7-Wirbel (siehe Abbildung 1). Eine Biopsie dieses Knochens zeigte eine Markfibrose mit vorhandenen Plasmazellen und seltenen Lymphozyten. Die Mikrobenkulturen waren steril. Die Behandlung mit oralen und anschließend parenteralen Bisphosphonaten und Etanercept war alle unwirksam. Anschließend wurde er mehrere Monate lang mit Infliximab behandelt, wobei eine erhebliche symptomatische Linderung und Auflösung der zuvor bei T7 beobachteten MRT-Anomalie auftrat (siehe Abbildung 2).
Im Laufe der Zeit klagte er trotz fortschreitender Erhöhung der Infliximab-Dosis weiterhin über erhebliche Schmerzen. Er wurde dann mit Golimumab 50 mg monatlich mit einer gewissen Verbesserung behandelt. Phototherapie wurde für seine Hautläsionen verschrieben. Obwohl sich die Hautläsionen besserten, verschlechterten sich die Rückenschmerzen nach acht Monaten. Der Patient wurde alle zwei Wochen auf Adalimumab 40 mg umgestellt. Er benötigt weiterhin narkotische Analgetika zur Schmerzlinderung.
Patient 2
Eine 59-jährige Frau entwickelte starke Schmerzen in der Brustwirbelsäule und der Schulter. Eine Röntgenaufnahme der Brustwirbelsäule zeigte eine verdächtige Läsion auf T7-Ebene. Die Biopsie der Läsion zeigte unspezifische Befunde und mikrobielle Kulturen waren negativ. Eine Biopsie des Hautausschlags über den Handflächen stimmte mit einer neutrophilen Pustulose überein. Die Behandlung wurde mit Ciprofloxacin und Trimethoprim/Sulfamethoxazol begonnen. Der Patient entwickelte jedoch behindernde Schmerzen in der vorderen Brust, bei denen die Behandlung mit mehreren Dosen intravenösem Pamidronat vorübergehend hilfreich war.